Was ist deutschland im mittelalter?

Das Mittelalter in Deutschland umfasst den Zeitraum vom 5. bis zum 15. Jahrhundert. Es wird oft in drei Phasen unterteilt: Frühmittelalter (5. bis 10. Jahrhundert), Hochmittelalter (11. bis 13. Jahrhundert) und Spätmittelalter (14. bis 15. Jahrhundert).

Während des frühen Mittelalters war Deutschland in verschiedene Stammesgebiete aufgeteilt, die von germanischen Stämmen bewohnt wurden. Die wichtigsten Stämme waren die Franken, Sachsen, Bayern und Alemannen. Diese Stämme kämpften oft untereinander sowie gegen äußere Bedrohungen wie die Hunnen oder die Langobarden.

Im Hochmittelalter erlebte Deutschland eine Zeit des wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwungs. Es bildeten sich verschiedene Herrscherdynastien, wie die Ottonen und die Staufer, die das Gebiet des heutigen Deutschland regierten. Die Städte begannen, an Bedeutung zu gewinnen und Handel und Handwerk florieren zu lassen. Das geistliche Leben spielte ebenfalls eine große Rolle, mit der Gründung von zahlreichen Klöstern und Kathedralen.

Das Spätmittelalter war von politischen Unruhen und Krisen gekennzeichnet. Im 14. Jahrhundert brach die Pest aus und dezimierte die Bevölkerung erheblich. Es kam zu Bürgerkriegen und Konflikten zwischen adligen Familien. Zusätzlich kam es zu religiösen Konflikten wie der Hussitenkrieg und der beginnenden Reformation.

Die Landwirtschaft spielte im Mittelalter eine entscheidende Rolle und der Großteil der Bevölkerung war in diesem Bereich tätig. Die meisten Menschen lebten auf dem Land und arbeiteten auf Bauernhöfen. Die Adligen und das Klerus waren die am besten bekleideten Schichten der Gesellschaft und hatten eine privilegierte Position.

Die Rechtsprechung im Mittelalter war von regionalen Gewohnheitsrechten und lokalen Gerichten geprägt. Im Laufe der Zeit entstanden jedoch auch zunehmend zentralisierte Gerichts- und Verwaltungsinstitutionen.

Die mittelalterliche Kunst und Architektur in Deutschland wurde stark von der Kirche geprägt. Die romanische und gotische Architektur fanden in Form von Klöstern, Kathedralen und Burgen ihren Ausdruck. Die mittelalterliche Malerei und Buchmalerei entwickelten sich ebenfalls weiter.

Im Laufe des Spätmittelalters nahm die Zentralisierung der Macht zu und die Territorien in Deutschland wurden größer und mächtiger. Dies führte letztendlich zur Bildung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter Karl dem Großen im Jahr 800.